Dr. Johannes Weidinger erklärte uns im Kammerhofmuseum in Gmunden sehr genau, warum die Gesteinsschichten im Gschliefgraben abrutschen. Massive Kalkschichten haben sich in einer Lagune des warmen Tethysmeeres abgelagert. Vor etwa 65 Millionen Jahren wurden sie nach Norden geschoben und durch gewaltigen Druck vom Erdinneren her aufgefaltet.
In diesen Kalkschichten befinden sich Ansammlungen von Kalküberresten von Algen, Ammoniten, Schnecken, Muscheln, Seeigeln und Einzellern wie Assilina, Nummuliten und Discocyclina.
Toll fanden wir, dass jeder von uns ein Fossil bekam und auf der Schleifmaschine polieren durfte. Wir polierten Fossilien von Muscheln und Schnecken, die alle einen besonderen Platz daheim bekommen.
Anschließend ging es los in das Gelände. Der Gschliefgraben wurde bekannt durch die dortigen Hangrutschungen. Er ist ein schmaler Streifen aus tonigem Gestein (Helvetikum), liegt zwischen Flyschzone und nördlichen Kalkalpen und ist sehr reich an Fossilien. Es dauerte nicht lange und alle hatten wenigsten ein Fossil gefunden: Assilina (= das sind bis zu 4 cm große Schalen von Einzellern), Brachiopoden, Abdrücke von Seeigeln oder Teile eines Seeigels. Je mehr gefunden wurde, umso höher stieg das Suchfieber.
Wir danken Herrn Dr. Johannes Weidinger für seine interessante Führung durch das Museum und seine Begleitung zum Gschliefgraben.
Edith Königstorfer